Was uns ausmacht
Besonderheiten bei uns
In unserer Schule gibt es zurzeit vier jahrgangsübergreifende Lerngruppen der Jahrgänge 1/2 und jeweils zwei Lerngruppen der Jahrgangsstufen 3 und 4. Die LehrerInnen der 1/2 und der 3er-/4er- Klassen planen und reflektieren gemeinsam den Unterricht in den Jahrgangsteams. Darüber hinaus finden regelmäßige Gespräche zwischen den KollegInnen der jeweiligen Partnerklassen über die Lernentwicklung der Kinder statt.
Auf dem Weg zur Jahrgangsmischung
Mit Einführung der flexiblen Schuleingangsstufe zum Schuljahr 2005/2006 haben wir uns entschieden, die Klassen 1 und 2 jahrgangsübergreifend zu organisieren. Zum Schuljahresbeginn 2005/2006 wurden die zwei bestehenden ersten Klassen mit jeweils 25 Schülerinnen und Schülern in 4 Lerngruppen mit 12 bis 13 Kindern aufgeteilt. Zu jeder dieser 4 Lerngruppen kamen jeweils 8–10 Schulneulinge. So entstanden aus zwei ersten und zwei zweiten Schuljahren vier altersgemischte Klassen mit jeweils 23 oder 24 Kindern.
Der Unterricht in den Klassen 3 und 4 fand noch im Jahrgangsverband statt. Mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 wurde die Jahrgangsmischung ausgeweitet. Bis zum Schuljahr 2012/2013 existierten jeweils vier jahrgangsgemischte Klassen 1 und 2 sowie 3 und 4. Seit dem Schuljahr 2013/2014 haben wir drei bis vier Eingangsklassen 1/2. Die Klassen 3 und 4 sind nunmehr jahrgangsbezogen.
Warum haben wir uns für diesen Weg entschieden? - Chancen der Jahrgangsmischung
- Es führt die bekannte, altersgemischte Gruppenform in den Kindertagesstätten konsequent weiter.
- Das Sozialempfinden in einer Klasse wird gestärkt.
- Es hilft durch das Nachahmungsbedürfnis der Jüngeren, soziale Normen und Regeln reibungsloser zu praktizieren.
- Es hilft Konkurrenzängste abzubauen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
- Es schafft vielfältige Gelegenheiten, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu helfen, selbstständig und tolerant zu werden.
- Es ermöglicht eine vermehrte Vielfältigkeit des Lernens und gegenseitige Anregung.
- Es fördert das bedürfnisorientierte Lernen.
- Es ermöglicht differenziertes Lernen in kleineren Lerngruppen.
- Es hilft, Angst vor den Anforderungen in der Zukunft abzubauen.
Die neue Situation des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens stellte unser Kollegium vor eine große Herausforderung. Fortbildungen und Hospitationen an Schulen, die bereits jahrgangsübergreifend unterrichten, gaben uns erste Eindrücke.
Um uns gegenseitig zu unterstützen und Erfahrungen austauschen zu können vereinbarten wir, unseren Unterricht regelmäßig im Team zu planen. Das gemeinsame Erarbeiten von Unterrichtsinhalten und Unterrichtsmethoden, der Austausch über Erfolge sowie das Beraten bei Schwierigkeiten stellte und stellt eine große Bereicherung für das gesamte Kollegium dar.
Individuelle Förderung
Individuelle Förderung ist ein Schlagwort, auf das man wohl zwangsläufig stößt, wenn man sich mit Schulen oder Bildung allgemein beschäftigt. Ein Begriff, der sehr vielfältig ausgelegt und verstanden werden kann. Was wir darunter verstehen und wie wir den Begriff mit leben füllen, zeigen wir Ihnen in der Rubrik "Individuelle Förderung".
1. Freitag im Monat: LESESTUNDE
In Kooperation mit den benachbarten KiTas lesen wir den Kindern, Schulkindern wie Kindergartenkindern, ein Buch vor, das sich jeder in einem Angebot von 10-12 Büchern selbst auswählen darf.
Die Lesestunde hat das Ziel, den Übergang von Kindergarten zur Grundschule zu erleichtern sowie die Motivation und Freude auf das Lesen aufzubauen und zu fördern.
2. und 4. Freitag im Monat: SOZIALSTUNDE / "FLÜSTERSTUNDE"
In dieser Stunde haben die Kinder Gelegenheit, miteinander intensiv ins Gespräch zu kommen. Anliegen und Konflikte, die in den vergangenen Schultagen entstanden sind und geklärt werden möchten, finden hier besondere Beachtung. Auch allgemeine Fragen zum sozialen Miteinander besprechen die Kinder. Unterstützt werden diese Themen durch Rollenspiele und Standbilder, Spiele, die die Klassengemeinschaft stärken oder auch gestalterische Arbeiten.
Kinder erfahren,...
- dass sie und ihre Anliegen ernst genommen werden,
- dass ihre Meinung wertgeschätzt wird und zählt,
- dass sie in einer Gemeinschaft leben, in der es verschiedene Sichtweisen gibt,
- wie man Gefühle in Worte fasst und beim Anderen wahrnimmt,
- dass es häufig verschiedene Lösungsmöglichkeiten für einen Konflikt gibt,
- wie hilfreich aber auch anstrengend ein wichtiges Gespräch sein kann,
- dass es schön ist, Teil einer starken Klassengemeinschaft zu sein.
Lehrerinnen und Erzieherinnen erfahren,...
- was die Kinder gerade beschäftigt,
- dass soziale Fähigkeiten enorm wertvoll sind und es sich immer wieder lohnt, sie zu fördern,
- wie kreativ Kinder im Finden von Lösungsmöglichkeiten sein können,
- wie unterschiedlich die Fähigkeit der Kinder ist, Gefühle zu zeigen bzw. beim Anderen wahrzunehmen,
- dass der Austausch mit Kindern über verschiedene Themen bereichernd für die eigene Sichtweise ist,
- dass jeder Schüler/ jede Schülerin ein Mensch mit individuellen Erfahrungen und Eigenschaften ist,
- dass eine stabile Klassengemeinschaft das Lern- und Arbeitsklima positiv beeinflusst.
3. Freitag im Monat: PORTFOLIO-STUNDE
Das Portfolio ist an der Bildungsdokumentation der Kindertagestätten angelehnt und in verschiedene Lernbereiche gegliedert. In den benachbarten KiTas "Tausendfüßler" und "Glühwürmchen" wurden diese Ordner bereits angelegt und mit Fotos und Arbeiten der Kinder bestückt.
In der Portfolio-Stunde widmen sich die Kinder der Pflege dieser Ordner, die auch "Schätzchen-Ordner" genannt werden. Tatsächlich werden hier Schätze "archiviert": die Kinder entscheiden selbst, welche Arbeiten, Arbeitsblätter, Projekte ihnen besonders gelungen sind und heften diese in die entsprechenden Kategorien ein. Es werden Monatsbilder gemalt, die mit dem Datum gekennzeichnet werden. Später kann man gut die Entwicklung des Kindes anhand der fortschreitenden Malkünste nachvollziehen. Hin und wieder schreiben die Kinder zu bestimmten Projekten ihre Eindrücke auf und fügen passende Fotos ein.
Am Ende der 4. Klasse können Kinder wie Eltern die enorme Entwicklung von der Kindergartenzeit betrachten - und stolz sein!
Unser pädagogischer Grundsatz ist, dass jedes Kind ohne jede Hürde in die Grundschule aufgenommen wird und dort auch bleibt.
Wir verstehen uns nicht als Institution, die sich für festgesetzte Anforderungen die Geeigneten aussucht, sondern vielmehr als eine Grundschule, die alle Kinder aufnimmt, ohne Barrieren und ohne Selektion schon zu Schulbeginn.
Uns ist bewusst, dass Schulbeginn nicht Lernbeginn bedeutet und die unterschiedlichsten Vorerfahrungen eines jeden Kindes das Lernen in der Schule prägen. Wir möchten gezielt an das vorschulische Lernen der Kinder anknüpfen und haben in Kooperation mit den Tageseinrichtungen für Kinder Möglichkeiten für das Begegnungsjahr entwickelt. Wir möchten uns hier ganz bewusst verzahnen, um jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen dort abzuholen, wo es steht.
Wichtigste Zielrichtung ist für uns,
- die Kinder in ihrer Persönlichkeit und mit ihren Stärken und Schwächen kennen zu lernen
- die Vorfreude der Kinder auf die Schule zu wecken
- den Kindern vielfältige Begegnungsmöglichkeiten mit den Lehrerinnen und ihren künftigen Schulkameradinnen und – kameraden zu ermöglichen
- Informationen über das vorschulische Lernen zu erhalten
- die bisherige Lernentwicklung der Kinder kennen zu lernen
- lernfördernde und lernhemmende Bedingungen jedes einzelnen Kindes einschätzen zu können
- gegebenenfalls die Zeit bis zum Schulbeginn für Interventions- und Fördermaßnahmen zu nutzen
Um dieses Ziel zu erreichen, nutzen wir mit der Schulanmeldung die Gelegenheit, regelmäßig mit den Eltern ins Gespräch zu kommen.
Wir stehen regelmäßig in Kontakt zu den Erzieherinnen und Erziehern, um die Eltern gemeinsam über die bestmögliche Förderung ihres Kindes zu beraten. Gespräche über das Kind finden nur mit Einverständnis der Eltern, bestenfalls in ihrer Anwesenheit statt.
Uns ist es wichtig, dass Eltern und Kinder die Schule nicht in erster Linie als eine Institution erleben, die Forderungen stellt, sondern als einen Ort, an dem jeder gleichermaßen willkommen ist. Wir möchten die Eltern mit unseren Zielen vertraut machen, ihre Bedenken und Fragen ernst nehmen sowie unsere gemeinsame Verantwortung transparent machen.
Durch fortwährende Kontaktmöglichkeiten zwischen Eltern, Erzieher/innen, Kindern und Lehrer/innen in dem Jahr vor der Einschulung können alle von den jeweiligen Erfahrungen der anderen profitieren, wodurch sich das gegenseitige Verständnis erhöht. In Kooperation mit den Tageseinrichtungen finden aus diesem Grund kontinuierlich Begegnungsmöglichkeiten sowohl für die Eltern als auch für die Schulneulinge statt:
- Tag der offenen Tür
- Anmeldegespräche mit den Kindern werden in der Kita durchgeführt
- Einladung zu unseren einmal im Monat stattfindenden, jahrgangsgemischten Lesestunden
- Gemeinsame Arbeit an Projekten
- Einladung zu unseren Schulfesten mit der Möglichkeit, eigene Beiträge darzubieten
- Schulspiel „Erfolgreich starten“
- Schnuppervormittag
- Teilnahme an unserem Sport- und Spielfest
- Möglichkeit der Hospitation in der Schuleingangsstufe nach Absprache mit den Klassenlehrerinnen
- Präsentation der Laternen auf unserer Laternenausstellung
- Gemeinsamer Laternenumzug
- Gemeinsames Adventsingen
- Nutzung unserer Schülerbücherei
- Besuch der neuen Klassenlehrerinnen in den Tageseinrichtungen
- Die Schulkinder besuchen ihre bisherigen Tageseinrichtungen bei Projekt-präsentationen
- Gemeinsame Feste in der Turnhalle mit Präsentationen
- Elterninformationsabende
- Themenabende (Ergotherapie, Kinesiologie, Lerntechniken, Starke Eltern – starke Kinder, Lust auf Bewegung, gesunde Ernährung, sexuelle Früherziehung, Osteopathie bei Kindern, Experimente in der Küche, Filmabend „Kinder“)
- Gemeinsame Projekttage in der Woche nach Pfingsten
Wir führen regelmäßig Gespräche mit den Erzieher/innen der Tageseinrichtungen und treffen uns zu gemeinsamen Teamsitzungen, um unsere Bildungsziele und Lernmethoden auszutauschen und uns gegenseitig abzusprechen, an welchen Stellen wir uns weiter entwickeln können. Wir führen uns immer wieder vor Augen, dass wir aufeinander aufbauen und treffen inhaltliche Schwerpunkte für die Zusammenarbeit. Im Sommer 2007 haben wir im Rahmen einer ganztägigen Konferenz geplant, inwieweit die Bildungsdokumentationen der Kita in der Grundschule fortgesetzt werden können.
Unser gemeinsames Ziel ist es, jedes Kind vom ersten Schultag an entsprechend seines Entwicklungsstandes bestmöglich zu fördern. Wir möchten die gesamte Entwicklung der Kinder einschätzen sowie ihre jeweiligen Stärken und Schwächen erkennen, ihr gesamtes Umfeld berücksichtigen und diese Erkenntnisse in unsere Förderüberlegungen einbeziehen. Besondere Beachtung finden dabei die Entwicklungsbereiche Wahrnehmung, Motorik und Sozialverhalten.
Seit dem Frühjahr 2006 führen die Klassenlehrerinnen der Schuleingangsklassen mit allen Schulneulingen, den Eltern und den Erzieher/innen der Kindertageseinrichtungen Übergabegespräche.
Mit Beginn des Schuljahres 2007/08 haben wir uns gemeinsam mit der Kita dazu entschieden, Bildungsdokumentation der Kita in der Schule fortzusetzen. Die Bildungsdokumentation wird seitdem im Rahmen der Einschulungsfeier von der Kita an die Schule überreicht.
Die bei allen Kindern sehr beliebte Lesestunde ist eine von vielen regelmäßig stattfindenden Kooperationen im Jahreslauf. Einmal im Monat trifft man sich zu einer gemeinsamen Lesestunde. Die Kinder haben zuvor aus einem spannenden Angebot ausgesucht, mit welchem Buch sie sich beschäftigen möchten. So setzen sich die Gruppen nach Interesse jeden Monat neu zusammen. Welche Kinder sich dort treffen und mit welcher Erzieherin oder Lehrerin sie diesmal zusammen sein werden, ist jedes Mal neu zu entdecken. Die Erzieherinnen gehen mit den Kindern in die nahe gelegenen Kindergärten. Die Grundschullehrerinnen führen die Lesestunde in den Räumlichkeiten der Schule durch. Ziel ist, die Grenzen zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule sowohl für die Kinder als auch für die pädagogischen Fachkräfte zu überwinden, miteinander frühzeitig vertraut zu werden und durch gemeinsames Lesen Vergnügen im Umgang mit Literatur zu gewinnen. Besonders spannend ist, dass nicht nur zukünftige Schulanfänger/innen und Kinder der Schuleingangsstufe miteinander lesen. Alle Kinder der Grundschule und die zukünftigen Schulanfänger/innen sind auf freiwilliger Basis beteiligt. Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren kommen zusammen, spielen, reden und lernen miteinander. Ein hohes Interesse wird von den Eltern gezeigt. Inzwischen nehmen auch Kinder aus anderen Kindertageseinrichtungen teil. Eltern, die ihre Kinder im Herbst an unserer Grundschule angemeldet haben, bringen sie auf eigenen Wunsch zu den gemeinsamen Veranstaltungen.
Dieses einfache Konzept einer Zusammenarbeit ist vielfältig im Nutzen, der damit erreicht werden kann. Im Vordergrund steht zunächst der gemeinsame Zugang zur Literatur. Spaß und Entspannung beim Lesen finden, sich selbst in Büchern wieder finden, sich mit anderen darüber austauschen, eine Förderung der Sprachfähigkeit und des Reflexionsvermögens sind Beispiele für die hier stattfindende Anbahnung von Literacy. Aber auch vielfältige andere Auswirkungen hat dieses Projekt für alle Beteiligten:
- Kindergartenkinder lernen die zukünftige Schule, ihre Mitschüler/innen und Lehrer/innen kennen. So also geht es in der Schule zu, so sehen Räume aus, sitzt man im Erzählkreis und arbeitet am Gruppentisch. Man kann herumlaufen, bekommt eine Aufgabe, kann sich von Großen helfen lassen und schon selbst helfen. Man ist ein „Maxikind“, das bereits in die Schule darf, ohne jeden Tag hingehen zu müssen. Und die Lehrerin ist ja eigentlich wie die Erzieherin. Sie sitzt mit auf dem Boden, liest spannend ein Buch vor und anschließend kann man mit ihr reden. Sie interessiert sich für mich. Ich bin ihr wichtig.
- Schulkinder können sich selbst als „Große“ erleben, ihre eigene Entwicklung wertschätzen und noch einmal den Weg zurück in die vertraute Kindertageseinrichtung gehen: noch einmal in der Spielecke sein, auf den Schoß der Erzieherin krabbeln, vertraute Gerüche und Erinnerungen erleben. Dieses Bild an der Wand ist doch von mir! Während der Lesestunde kann man noch einmal klein sein, sich zu den Kindergartenkindern setzen und braucht nicht mehr zu leisten als sie. Oder aber man ist ein Großer, kann schon mehr als andere Kinder. Da zählt nicht mehr, dass es an anderer Stelle eventuell Schwierigkeiten gibt. Ich kann etwas!
- Eltern erfahren: hier ist mein Kind gut aufgehoben. Die Schule und die Kindertageseinrichtung machen sich schon im Vorfeld Gedanken, wie sie den Übergang erleichtern können. Dabei nimmt die Schule Rücksicht auf die Erfahrungen meines Kindes im Kindergarten. Erzieher/innen und Lehrer/innen ziehen an einem Strang. Sie sind Profis, denen ich mein Kind anvertrauen kann. Es wird von beiden gemeinsam gefördert. Das ist mir wichtig, denn ich wünsche meinem Kind einen erfolgreichen Bildungsabschluss.
- Erzieher/innen können beobachten, wie „ihre“ Kinder gut in der Schule ankommen. Es gibt im Anschluss die Möglichkeit, mit den Kindern Fragen zu besprechen. Ob die “Maxis“ den Übergang gut schaffen werden, kann man noch mitsteuern. Und man erlebt, was aus den „alten“ Kindern geworden ist. Man kann die eigene Arbeit leichter in Beziehung zur Entwicklung des Kindes setzen, ist nicht mit dem ersten Schultag aus dem Rennen. Erzieher/innen stehen auf einer Stufe mit den Lehrer/innen. Augenhöhe ergibt sich von selbst.
- Lehrer/innen lernen mit kleineren Kindern umzugehen. Es tut es gut, ab und zu Erfahrungen mit einer großen altersgemischten Gruppe sammeln zu können. In der Reflexion mit den Erzieher/innen kann man lernen, wie man mit kleineren Kindern umgehen kann. Dies gleicht einer Fortbildung, die dringend gebraucht wird, weil in Zukunft auch Fünfjährig eingeschult werden. Schließlich bekommt man einen frühen Zugang zu den zukünftigen Schulanfänger/innen. Zum Schuljahresbeginn sind diese Kinder kein unbeschriebenes Blatt mehr. Man kennt sie schon, weiß, welche Vorlieben und Abneigungen vorhanden sind. Die Einschätzung des Kindes basiert anders als beim Schulspiels auf Beobachtung und Austausch. Innerhalb der Grundschule entsteht als Nebeneffekt auch zu solchen Kindern Kontakt, die man im Unterricht nicht erlebt. Die Schulgemeinschaft wird gestärkt.
Die Lesestunde ist seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer schulischen Arbeit.
Im Oktober 2007 wurde das Projekt „Lesestunde“ mit der aus Kanada stammenden Idee der „Buchpaten“ erweitert. Kinder aus den dritten oder vierten Klassen werden Buchpaten für Kinder, die im darauf folgenden Jahr in die Schule kommen und treffen sich einmal in der Woche zum Vorlesen. Die Schulkinder lesen etwa 20 Minuten vor, danach können die Kinder gemeinsam zu dem Buch malen, sich etwas erzählen oder spielen. Hierbei bekommen die Kinder etwas vorgelesen, das ein anderes Kind ausgesucht hat, weil es selbst Freude daran hatte. Das nimmt noch einmal einen anderen Stellenwert ein als die Auswahl durch eine Lehrkraft. Die Schulkinder steigern dabei ihre Literaturkompetenz (sie müssen ein Buch auswählen) und ihre Lesekompetenz (sie üben das Lesen). Durch den Umgang mit jüngeren Kindern steigern die Schulkinder ihre sozialen Kompetenzen. Sie haben eine Vorbildfunktion und entwickeln dadurch Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Ein nächster Schritt im Rahmen dieses Projektes könnte das Einbeziehen von Senioren seitens des Familienzentrums sein.
Wir sind eine bewegte Schule, weil...
- die tägliche ausnahmslose individuelle Bewegungszeit selbstverständlich ist
- Klassenräume auch zu Bewegungsräumen werden können,
- Bewegungspausen und Entspannungsübungen während des Unterrichts durchgeführt werden,
- regelmäßig Sportunterricht stattfindet,
- die SGL einmal in der Woche eine Bewegungslandschaft in der Turnhalle aufbaut, die vormittags von den Klassen und den zukünftigen Schulneulingen der Kita und nachmittags im offenen Ganztag genutzt wird,
- viele Unterrichtsthemen durch aktives Handeln erarbeitet werden
- das offene Arbeiten im Unterricht dem Bewegungsbedürfnis der Kinder entgegen kommt und Bewegung mit sich bringt,
- die Kinder während der Pausen durch die Schulhofgestaltung, die Nutzung der Rasen- und Fußballflächen und das vorhandene Pausenspielzeug zur Bewegung motiviert werden,
- wir auch bei Regenwetter auf den Schulhof gehen
- wir Energietankstellen entwickelt haben
- außerunterrichtliche Bewegungsangebote in die Gestaltung des Schullebens einfließen. Dies beinhaltet auch, dass bei Schulfesten oder Projekten darauf geachtet wird, dass ausreichend Bewegungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Ziel ist eine individuelle und ganzheitliche Entwicklungsförderung, bei der die Bewegungsbedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden. Bewegung soll fester Bestandteil des Schultages und des Unterrichts werden, da ein nachgewiesener Zusammenhang zwischen Bewegung und Entwicklung sowie Bewegung und Lernen besteht.
Wir wollen weiterhin
- die Bewegungschancen in den Pausen und
- die individuellen Bewegungsmöglichkeiten im Unterricht optimieren.
Pausen sind ein wichtiges rhythmisierendes Element im Lern- und Lebensraum Schule. Während der Pausen sollen die Kinder die Möglichkeit haben, den unterrichtsfreien Zeitraum nach ihren Bedürfnissen individuelle zu gestalten. Der Pausenhof soll so gestaltet werden, dass er zu Bewegungsaktivitäten einlädt.
Die Kinder sollen auch während des Unterrichts im Sinne einer ganzheitlichen und individuellen Förderung ein Angebot an abwechslungsreichen Bewegungsmöglichkeiten wahrnehmen können, so dass ihre Bewegungsbedürfnisse unabhängig vom 45 Minuten-Takt Berücksichtigung finden. Die Bewegungszeiten sollen dabei einen Beitrag zur Wiederherstellung der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsbereitschaft leisten.